Bericht aus der Westfalenpost
Novum beim Adventskonzert in Wilnsdorf: Erstmals traten der Männer- und der Frauenchor
gemeinsam und brillierten durch eine geschlossene Einheit.
WP-Fotos: Hans-Joachim Klappert
Wilnsdorf. (klap) Ein Weihnachten ohne entsprechendes Konzert zur besinnlichen Einstimmung auf das Fest der Feste, undenkbar in Wilnsdorf. Seit über einem Jahrzehnt schon bieten die örtlichen Chöre traditionsgemäß zum vierten Advent die richtige Einstimmung auf die Weihnachtstage.
Diesmal sorgten der Männer- und Frauenchor Cantabile des MGV Sängerbund Wilnsdorf mit geistlichen Chorwerken und Liedern zum Advent für das entsprechende musikalische Gefühl vor Weihnachten. Den Auftakt zum Adventskonzert am Samstagabend aber machte Matthias Schmitz mit dem festlichen Orgelspiel "Nun komm der Heiden Heiland" in der bis auf den letzten Platz voll besetzten katholischen Kirche.
Dass es sich auch an diesem Abend keineswegs um ein Standardkonzert der beiden Chöre handeln würde, machte schon gleich beim ersten Auftritt des über 50 Sänger starken Männerchors klar, der unter der Orgelbegleitung von Matthias Schmitz von der Empore aus dem hinteren Kirchenschiff mit der "Hymne" von Rudolf Desch seinen Konzertreigen eröffnete.
Während die vier Solosänger Hubert Schneider, Walter Kreuz, Peter Sturm und Bernhard Kühn noch an Ort und Stelle verweilten, nahm der Chor Aufstellung im vorderen Gotteshaus und stimmte unter dem Dirigat von Chorleiter Matthias Merzhäuser Gaudimels "Singet hocherfreut an, zudem die vier Solisten ihren Part von der Empore zusteuerten.
Klar, dass der Wechselgesang von MGV-Chor und Sängern die Besucher zu einem ersten, lautstarken Applaus anspornte. Das "Tebje Pojem" von Dimitri Bortniasky weckte anschließend Erinnerungen an den Don Kosaken-Chor und nach dem flotten Spiritual "Siyahamba", bei dem die Sänger von der Wildenerin Chris Baszczok auf einer afrikanischen Trommel begleitet wurden, gaben die Sänger das vordere Kirchenschiff frei für den Frauenchor "Cantabile".
Unter der musikalischen Leitung von Chorleiterin Christina Schmitt eröffneten die Sängerbund-Sängerinnen ihren Auftritt mit fünf deutschsprachigen Liedern, wie dem "Macht die Tore weit", dem "Menschenkind" oder dem "Freue dich Welt". Nach der Orgelspiel-Improvisation "Die Nacht vorgedrungen" des Siegeners Matthias Schmitz erweiterte der Frauenchor sein abendliches Repertoire anschließend um vier englischsprachige Lieder. "Rise Up Shepherd and Follow" hieß es gleich zu Beginn und die Sängerrinnen ließen sich dabei instrumental von Anna Nordmann auf der Blockflöte begleiten.
Mit der modernen Version von "Joyful, Joyful" aus Sister Act endete der Soloauftritt des Frauenchors "Cantabile", der vor genau vor drei Jahren an gleicher Stelle seine Feuertaufe bestanden hatte und der auch diesmal vom Publikum mit einen anerkennenden Applaus bedacht wurde.
Mit der Erstaufführung der Ludwig Winand-Komposition "Wir sagen euch an den lieben Advent" setzte der Männerchor unter der Leitung von Matthias Merzhäuser seinen abendliches Repertoire fort. Ludwig Winand indes ließ sich die Premiere nicht entgehen und verfolgte unter den Besuchern sitzend die Erstaufführung seines Stücks mit großer Freude.
Die abschließende Weihnachtsgeschichte nach Lukas, vorgetragen von Sabine Flecke, umrahmte der Männerchor mit den dazu passenden und wohl abgestimmten Liedern wie "In dulci jubilo", "Oh selige Nacht", "Es kam ein Engel", dem bekannten "Trommellied" und dem weihnachtlichen "Es ist ein Ros entsprungen".
Höhepunkt des gut eineinhalbstündigen Adventskonzerts aber war der erstmalige und auch einmalige Auftritt beider MGV-Chöre mit der abschließenden, wunderschönen Adventsmotette, bei der schnell klar wurde, dass der MGV Sängerbund Wilnsdorf nicht nur über einen exzellenten Männerchor und einen tollen Frauenchor, sondern auch über einen brillierenden Gemischten Chor verfügt, der allerdings diesmal nur zum Adventskonzert in Erscheinung trat.
Die Besucher allerdings waren von dem Auftritt so begeistert, dass sie mit lang anhaltendem Applaus sogar noch eine Zugabe herausforderten und diese auch prompt von den Sängerinnen und Sänger im Schein des Lichterbaumes erfüllt bekamen.